Jugendtörn Mitte September


Dabei waren Anna Kästner (von ihr stammt auch der Text), Philipp Stuible, Lucas Moye, Aaron Schlie, Julius Valentin, Bernhard Mayer (Co) und Susanne Thoma (Skipperin).
Gemächlich schiebt sich die Lone Star durch das dunkle Wasser. Der fast volle Mond thront zwischen gigantischen Wolkenwirbeln, sein Lichtkegel glitzert auf dem Meer. Es ist eine laue Nacht. Sanftes Plätschern am Bug und eine leichte Brise durchziehen die ansonsten herrschende Stille. An Steuerbord hebt sich eine dunkle Landzunge vom Horizont ab, an Backbord ziehen große, leuchtende Frachtschiffe vorbei. Grüne und rote Tonnen blinken in der Ferne neben dem Licht entfernter Siedlungen. Wir haben die Segel Richtung Heimathafen gesetzt.
Ja, das ist die letzte Fahrt unseres Jugendtörns. Aber fangen wir erstmal von vorne an.
Am Samstag, dem 30. August trudelt die Crew auf der Lone Star ein. Der erste Punkt auf der Tagesordnung gemeinsam als Gruppe: Einkaufen. Mit zwei vollen Wägen bepackt kehren wir zum Boot zurück und verbringen einen tollen ersten Abend an Deck.
Den nächsten Tag beginnen wir mit der Sicherheitseinweisung und üben anschließend Manöver vor Heiligenhafen. Armer Bob, er hatte am Ende die Nase voll von Salzwasser. Abends kehren wir in den Hafen zurück, um die besten Burger aller Zeiten zu essen dank unseres Chefkochs Lucas.
Am Montag heißt es dann: Leinen los! Durch strömenden Regen überqueren wir die Ostsee. Unser erster Segelwechsel auf offener See! Abends steuern wir Bagenkop an. Hallo Dänemark!
Dienstag: Strahlender Sonnenschein, laute, gute Musik und ein wunderschöner Tag mit Mittagessen an Deck. Wir laufen aufgrund von Julius wärmster Empfehlung in Søby ein.
Am Mittwoch herrscht Starkwind mit Sonnenschein. Wir haben eine stärkere Krängung als zuvor und die Gischt spritzt aufs Deck. Wir nehmen Fahrt auf in Richtung Nyborg und durchqueren eine imposante Brücke. Kurz nach Sonnenuntergang legen wir an. Dies ist unser letzter Hafen in Dänemark und der letzte Halt vor Heiligenhafen.
Am Donnerstagmittag sind die Schichten eingeteilt und es geht los! Wir fahren über Nacht zurück in den Heimathafen. Abends herrscht Flaute, wir bergen einen Ball aus dem Wasser und entdecken eine Gruppe von Schweinswalen! Letztlich kommt doch Wind auf und wir segeln zwischen dem wunderschönen Sonnenuntergang und dem Blutmond entlang. Später in der Nacht fängt es an zu regnen und zu gewittern, durchzogen von mehreren Flauten. Mittags kommen wir schließlich müde in Heiligenhafen an und putzen im Laufe des Tages das Boot, bevor manche von uns noch baden gehen. Samstagmorgen übergeben wir schließlich die Lone Star an die nächste Crew.
Von Leinen aufschießen über navigieren: Während des Segeltörns haben wir einiges gelernt. Die Gemeinschaft war großartig und es war ein unvergessliches Erlebnis! Darüber hinaus haben wir viel Musik gehört, die Stimmung war locker und entspannt und wir durften das Meiste selbstständig machen und eigene Entscheidungen treffen.
Vielen Dank an unsere Skipperin Susanne und unseren Co-Skipper Bernhard für diese tolle Zeit und dafür, dass ihr immer da wart und uns diesen Törn ermöglicht habt! Auch vielen Dank an Aaron, Julius, Lucas und Philipp für das super Miteinander.
Nun eine Bilanz für diesen Jugendtörn: fast fünf Kästen Spezi, super Essen, 212 Meilen und eine ganz besondere Woche.
Für die meisten von uns war das der erste Törn und das erste Mal auf einem Segelboot auf dem Meer. Und in einem sind wir uns einig: Wir kommen definitiv wieder!
P.S. Wer sich jetzt fragt, wer Bob ist: Das war die Boje, die über Bord geworfen wurde, um das Mann-über-Bord-Manöver zu üben.
Anna Köstner

